Chronik des F.C. Neuenburg 1920 e.V.
Franz Müller, 1981 verstorbenes Ehrenmitglied, schrieb in seinen Erinnerungen »Wie ich zum Fußballspielen kam« kurz vor seinem Tod folgendes:
»Im Jahre 1913 begann ich in Basel eine Lehre als Friseur. Dort lernte ich den Metzgersohn von nebenan kennen, der mich zum Fußballtraining einlud. An einem Samstag durfte ich beim FC Old Boys Basel mittrainieren. Es hat mir so gefallen, dass ich beschloss, im Verein Fußball zu spielen und schloss mich der Jugendmannschaft dieses Basler Vereins an.«
Durch den »Ersten Weltkrieg« ging Franz Müller wieder nach Neuenburg zurück und wurde eingezogen.
1920
Nach
Beendigung des Krieges wurde wieder regelmäßig Fußball gespielt, Franz Müller
leitete die anderen Neuenburger Kicker an und brachte so den organisierten
Fußball nach Regeln in Schwung. Was lag näher, als einen Fußballverein zu
gründen, was 1920 im »Gasthaus zum Kreuz« geschah. In dieser
Gründungsversammlung wurde Hermann Meisinger als Vorstand gewählt, er war
zugleich noch Schriftführer und Kassierer. Als Spielplatz diente der
Exerzierplatz, der weit außerhalb des Ortes, nördlich des heutigen Stadtteils
Rohrkopf, lag. Auf der Suche nach einem geeigneteren Fußballplatz wurde der
Bürgermeister um Hilfe gebeten. Daraufhin wurde den Fußballern nördlich der
alten Festhalle am Altrhein Gelände für einen Platz zur Verfügung gestellt.
Jung und alt ging mit Hacken, Schaufeln und Pickeln an die Arbeit. Als
Transportmittel dienten Pferdewagen. Abends bis spät in die Nacht – und bei
Mondschein sogar bis Mitternacht – wurden Steine abgelesen, Einebnungsarbeiten
durchgeführt. Das Holz für die Tore »wanderte« in einer Nacht von einem für
Frankreich vorgesehenen Eisenbahnwaggon beim Bahnhof Neuenburg in die Scheune
des Anwesens Rueb in der Müllheimer Straße. Das großmaschige Stahldrahtgeflecht
für die Tornetze konnte beim Rheinbau besorgt werden; dieses diente dort zum
»Einpacken« der großen Granitquader, die zur Regulierung der Schifffahrtsrinne
im Rheinbett dienten.
Dann konnten die Spiele in der C-Klasse beginnen. Zu den auswärtigen
Begegnungen wurde das Fahrrad, der Pferdewagen oder z. B. nach Freiburg, die
Bahn benutzt. Die Rückfahrkarte nach Freiburg kostete seinerzeit 1.80 RM. Oft
musste das Geld für einige Mitspieler »zusammengefochten« werden, waren doch
der größte Teil der Neuenburger Spieler noch Lehrlinge und verdienten praktisch
kein eigenes Geld.
Mit der Sportausstattung sah es auch nicht rosig aus. Die Hosen waren
abgeschnittene Militärdrillichhosen, als Fußballschuhe dienten meist hohe
Arbeitsschuhe, auf deren Sohlen nachträglich Lederreste als Stollen aufgenagelt
wurden. Einzig das Trikot wurde gekauft und zwar in Mülhausen. Der Vorschlag
gelbschwarz als Vereinsfarben zu verwenden, stammte von Karl Becherer und war
wohl in Anlehnung an die Farben des Landes Baden gedacht.
Franz Jäckel war inzwischen erster Vorsitzender des Fußballclubs. Er arbeitete
auch die ersten Statuten aus. Sportlich ging es aufwärts, im Laufe der Jahre
erkämpften sich die Gelbschwarzen den Aufstieg bis in die Bezirksliga.
Als Folge des verlorenen Ersten Weltkrieges begannen in unserem Lande sehr
schwierige wirtschaftliche Zeiten. Viele Arbeitslose und damit viele Familien
ohne ein festes Einkommen hemmten die Entwicklung und den Aufbau des
Fußballvereines sehr. Eine verschworene Gemeinschaft und engagierte Leute waren
notwendig, das Fußballspielen zu erhalten und auszubauen.
Die Gründer-Elf
(stehend
von links) Otto Sänger, Josef Auwärter, Alois Rueb, Franz Müller, Karl
Becherer, Hermann Rueb, Otto Müller, Alban Wolf; (sitzend von links) Konrad
Hamm, Stefan Müller, Otto Back.
II. Mannschaft aus der Gründerzeit
(stehend von links) Hermann Anlicker, Karl Grozinger, Eugen Grozinger, Hermann Kappeler, Oskar Müller, Alfred Sänger, Leo Kappeler, Walter Orth; (sitzend von links) Leo Grozinger, Franz Sütterlin, Alois Orth.
1923
Die Inflation hatte inzwischen Einzug gehalten. Das Kassa-Buch von 1923 gibt über die sehr schwierigen Zeiten Auskunft. Einige Beispiele daraus: Beschaffung eines Vereinsstempels 11.650,– RM, eine Fußballpumpe 9.000,– RM, kompletter Fußball 100.000,– RM, Zitronen für das Spiel gegen Müllheim 750,– RM, Telegramm an den Sportclub Freiburg 1.500,– RM, Fahrtkostenentschädigung an den SC 17.850,– RM, Bezahlung von zwei Musikern für einen Festabend 80.000,– RM. Später im August 1923 stiegen die Preise ins Uferlose, eine Fußballreparatur kostete 98.000,– RM, die Fahrtkostenentschädigung für den Gegner Gundelfingen bei Freiburg 11.220.000,– RM, denen Einnahmen aus diesem Spiel von 10.486.800,– RM gegenüberstanden.
Spiele jenseits des Rheines, im benachbarten Elsass, wurden zunehmend schwieriger. Lange Wochen vor einem Spiel musste die Genehmigung über die politischen Behörden, den Deutschen Fußballbund, der seinerzeit in Hamburg beheimatet war und den Französischen Fußballverband in Paris beantragt werden. Jeder einzelne Teilnehmer dieser Reise musste seinen gültigen Ausweis vorlegen und in einer Sammelliste registriert sein. Trotz dieser widrigen Umstände ließen sich die Neuenburger Fußballer nicht entmutigen und pflegten die Beziehungen zu den französischen Nachbarn. Mit Red Star Mulhouse hatte man besonders gute Kontakte, diesen Verein gibt es auch heute noch in der elsässischen Metropole.
I. Mannschaft 1923
(stehend von links) Eugen Schäfer, Otto Sänger, Franz Müller, Otto Back, Eugen Schwab, Alban Wolf, Alfons Orth, Konrad Hamm, Karl Becherer; (vorne von links) Bernhard Manz, Stefan Müller, Alois Rueb.
1933
Die 30er Jahre brachten verstärkt
politische Einflüsse auch in die kleinen Vereine auf dem Land. Vorschriften bis
hin zu Repressalien mit finanziellen Nachteilen für den Verein und damit auch
für den Spielbetrieb brachten doch einige Unruhe in die sportlichen Reihen.
So mussten alle jugendlichen Spieler der Hitlerjugend angehören, wollten diese
keine Nachteile haben. Es waren in dieser Zeit auch Bestrebungen vorhanden,
einen zweiten Neuenburger Fußballverein, die »DJK Neuenburg« zu gründen.
I. Mannschaft 1933-1939
(stehend von links) Jules Senftle Trainer, Theo Kappeler, Otto Sänger, Oskar Baumann, Franz Weber, Josef Kocheise, Willi Thomann, Franz Müller Betreuer; (vorne von links) Otto Anlicker, Emil Senftle, Emil Strub, Friedle Hamburger, Ernst Walz.
1937
Im Jahre
1937 wurde durch amtlichen Druck die Eingliederung des Turnvereins empfohlen.
Eine eigens einberufene außerordentliche Generalversammlung hat dann nach
längeren Beratungen beschlossen, auch die Schulden vom Bau der Turn- und
Festhalle am Altrhein zu übernehmen.
Wie alle jungen Männer wurden auch die Fußballer zum Militärdienst eingezogen
und kamen dadurch weit fort und fehlten dem heimatlichen Fußball. Einzelne
reisten von weit her regelmäßig an den Wochenenden an, nur um in der Mannschaft
der Gelbschwarzen spielen zu können.
Langsam aber sicher steuerte man auf den zweiten Weltkrieg zu. Inzwischen waren
praktisch alle Spieler zum Kriegsdienst eingezogen, dadurch kam der Spielbetrieb
völlig zum Erliegen. Das Städtchen Neuenburg wurde fast völlig zerstört und dem
Erdboden gleich gemacht. Von den Fußballkameraden kehrten viele nicht mehr aus
dem Krieg zurück.
1946
Die Folgen des Krieges, eine schlechte Versorgungslage, zerstörter Wohnraum und damit eine echte Notzeit, schweißten die Betroffenen zusammen, jeder half jedem. Das trug natürlich auch im sportlichen Bereich Früchte, es bildete sich eine tolle Kameradschaft. Schon 1946 gründeten einige Unentwegte den Fußballclub Neuenburg neu.
1947
Franz
Müller, als Initiator und Vereinsgründer erprobt, kehrte erst 1947 aus
französischer Gefangenschaft heim. Er konnte bei der Neugründung deshalb nicht
dabei sein. Aber Ehefrau Berta Müller, Tochter Emy, Rudi Weber und Oskar
Baumann, der erster Vorsitzender wurde, waren u. a. die Personen der ersten
Stunde. Der Verein hieß jetzt Sportclub Neuenburg, da die französische
Militärregierung den Namen Fußballclub nicht anerkannte. Erich Brück entwarf
das »SCN«-Vereinswappen das fortan das gelbschwarze Trikot der Neuenburger
Fußballer zierte.
Auf dem Fußballplatz hatte man inzwischen ein Barackenlager als Notunterkünfte
aufgebaut, waren doch die meisten Häuser in Neuenburg durch den Krieg zerstört.
Im Gewann Sandroggen, südlich der Bahnlinie Neuenburg-Mülhausen, stellte die
Gemeinde Gelände für einen neuen Fußballplatz zur Verfügung. Zunächst musste
die von Büschen befreit und durch sonstige Arbeiten in einen spielfähigen
Zustand gebracht werden. Als nun die Spieler aus dem Krieg bzw. der Gefangenschaft
zurückkehrten, ging es fußballerisch wieder schnell aufwärts.
1950
Innerhalb von nur vier Jahren konnte 1950 der Aufstieg von der C-Klasse bis zur Zweiten Amateurliga – heute Landesliga und damit für ländliche Verhältnisse eine sehr hohe Spielklasse – erreicht werden.
Aufsteiger-Elf 1950
(stehend von links) Alfred Strub, Otto Kramer, R. Schulze, Edwin Hirzel, Ernst Walz, Ludwig Anglhuber; (kniend von links) Kurt Hüttlin, Xaver Orth, Heinz Silberhorn, Walter Hilgert, Rudolf Saurer.
1957
Nun entsprach der
Fußballplatz, außerhalb des Orts gelegen und ohne Umkleidemöglichkeit, nicht
mehr den Anforderungen. Wieder musste man bei der Stadtverwaltung vorstellig
werden, um geeignetes Gelände zu finden. Bei der alten Festhalle, nahe dem
Altrhein, dem sogenannten Wuhrloch, gelegen, erhielt der FCN einen Platz
zugewiesen. Wieder musste mit sehr viel Einsatz in Eigenleistung ein
bespielbares Rasenfeld errichtet werden. Nicht wenige als 15.000 cbm
Auffüllmaterial war in das Gelände einzubringen. Dabei machten sich Zollchef
Josef Hippler und seine Mannen sehr verdient, die von Anfang an bis zur
Fertigstellung mithalfen. Der Platz und das Vereinsheim wurden 1957 eingeweiht
und entsprachen damals höchsten Ansprüchen.
International pflegten die Neuenburger Fußballer schon früh Kontakte in die
Schweiz, aber auch ins benachbarte Elsass. So war es kein Zufall, dass der
seinerzeitige französische Amateurmeister FC Müllhausen gegen den südbadischen
Meister FC Konstanz das Hauptspiel der Platzeinweihung bestritt.
1962
Sportlich waren die
Neuenburger die tonangebende Mannschaft zwischen Freiburg und der Grenzecke,
allerdings musste die „Zweite Amateurliga/Landesliga“, immer wieder
hart umkämpft, gesichert werden. 1962 dann fast der Abstieg durch Spruch des
Fußballverbandes, wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls. Doch „Frau
Richterin pfiff den Verband zurück!“ Neuenburg ging, zusammen mit den Vereinen
Freiburg-St.-Georgen, Sportfreunde Freiburg, Untermünstertal, vor ein
ordentliches Gericht und hatte Erfolg.
I. Mannschaft 1961
(stehend von links) Xaver Orth, 2. Vorsitzender, Gerhard Schüttauf, Hermann Wehrle, Willy »Jus« Streichhan, Franz Schneider, Erwin Kappeler, Wolfgang Thiel, Rudi Weber 1. Vorsitzender; (kniend von links) Rudi Szepaniak, Wolfgang Knaus, Egon Senftle, Willi Zimmermann, Karl Rueb.
1970
Im Jahre
1970 konnte der Fußballclub Neuenburg sein „50jähriges“ mit einer
Sportwerbewoche und zwanzig Jahre „Zweite Amateurliga“ feiern.
I.Mannschaft 1970
(von links) Toni Cymmor, Wolfgang Schwald, Wolfgang Knaus, Alfons Gebhard, Bernd Lehmann, Volker Hann, Fredy Trautwein, Klaus Anglhuber, Eckhard Glünkin, Hardy Kraus, Hermann Blauel, Franz Schumacher, Herbert Kappeler, Wolfgang Fehrenbach Betreuer.
1980
Bis 1980 – dem Jahr des 60jährigen Bestehens – konnte diese hohe Spielklasse gehalten und damit ein fast einmaliger Rekord aufgestellt werden, dann musste man ausgerechnet im Jubeljahr absteigen. Im Jahr darauf stieg man sogar in die B-Klasse – heutige Kreisliga A – ab, ein absoluter sportlicher Tiefpunkt war damit erreicht.
1987
Dank einer guten Jugendarbeit erreichte die A-Jugend in der Verbandsstaffel einen Spitzenplatz und lieferte das Spielermaterial für einen sportlichen Neubeginn in Richtung Wiederaufstieg. Die Früchte konnte man 1987 mit der Meisterschaft in der Bezirksliga Freiburg und damit dem Wiederaufstieg in die Landesliga ernten.
Die sehr junge Mannschaft, durchsetzt mit einigen Routiniers, hatte diesen großen Erfolg möglich gemacht. Als Dank durften die Spieler im darauffolgenden Jahr eine Amerikareise machen und erhielten als Anerkennung für die sportliche Leistung einen ansehnlichen Zuschuss.
Meister der Bezirksliga 1987
(in alphabetischer Reihenfolge) Remo Bonarrigo, Johannes Domagala, Michael Fuchs, Christian Gebhart, Gerd Grozinger, Andreas Mayer, Otmar Pfister, Frank Reichert, Joachim Rueb, Arno Schaub, Klaus Schaub, Jürgen Schäfer, Thomas Schäfer, Martin Schelb, Michael Schrieder, Andreas Träris, Christoph Träris, Martin Träris sowie Trainer Horst Babel, Masseur Joachim Leible, Spielausschuss Peter Mayer und 1. Vorsitzender Hansjörg Müller.
1990
Inzwischen waren im neuen Sportzentrum der Hartplatz und der Rasenplatz bespielbar. Dazu kam noch der zweite Rasenplatz und das Clubheim, so dass der FCN sein 70jähriges Vereinsjubiläum im Juli 1990 feiern konnte. Ein umfangreiches Fest- und Sportprogramm wurde ein voller Erfolg, auch finanziell und brachte dem Verein viele neue Freunde aus dem Ort aber auch aus der näheren und weiteren Umgebung. Höhepunkt dabei war sicherlich der unvergessliche Sieg gegen die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft, welche vor 6000 Zuschauern im Neuenburger 4:2 verlor und die einzige Niederlage seit Bestehen überhaupt einstecken musste
In den
Folgejahren galt es das Erreichte, sportlich als auch allgemein zu festigen und
für die „Jungen“ zu erhalten. Einige träumten zwar immer wieder laut
von einer höheren Spielklasse, dies war aber eher ein Hemmnis für die Spieler.
Der Fall „FC Neuenburg/ Thakczuk“ brachte noch einmal viel Unruhe in
den Verein und hätte fast den Zwangsabstieg bedeutet. Nur durch den neuerlichen
Gang vor ein ordentliches Gericht – das Landgericht Freiburg – konnte der vom
Südbadischen Fußballverband angedrohte Abstieg wiederum abgewendet werden.
1995
1995 stand
das 75jährige Vereinsjubiläum an, das im Juli gefeiert wurde. Ein Festbankett
im Neuenburger Stadthaus, bei dem Neuenburger Vereine mitwirkten und sportliche
Aktivitäten im Rheinwaldstadion prägten dieses offizielle Jubiläum.
Aus der Gründermannschaft von 1920 feierte Otto Müller-Neuenburger dieses Fest
mit. Auch den beiden Spielerfrauen Berta Müller und Maria Müller war es
vergönnt, dieses Fußballjubiläum zu erleben.
I. Mannschaft 1995
(stehend von links) Sponsor W. Lindemer, 2.
Vorsitzender 0. Baier, Betreuer R. Kirner, Betreuer J. Wolf, T. Kiefer, J.
Schafer, F. Grether, H. Vogel, H. Wetzel, D. Scherble, R. Halemba, Betreuer J.
Leible, Trainer G. Gutwein, Spielausschuß J. Trautwein, 1. Vorsitzender H.
Reichert, 3. Vorsitzender K. Wolf
(sitzend von links) M. Fuchs, P. Renkert, C. Petraglia, R. Garcia, St.
Leibe, D. Hug, Ch. Gebhardt, M. Graf
Es fehlen: G. Grozinger, A. Hess, F. Reichert, Ch. Tenckhoff, M. Graf
1995-2005
In diesem Zeitraum erlebte der FC Neuenburg schwierige Zeiten. Nach dem Brand des Vereinsheims stand der Verein vor einem nicht zu überblickendem Schuldenberg, welcher auch im Jahre 2005 noch nicht ganz abgebaut war.
Sportlich verlief es leider ebenfalls nicht so gut. Nachdem man den Landesligaabstieg einmal noch vermeiden konnte, musste man den Gang in die Bezirksliga dann doch im Jahre 2000 antreten. Ein Jahr später musste dann sogar die Zweite Mannschaft zur Rundenmitte abgemeldet werden. Ein neuerlicher sportlicher Tiefpunkt. Doch es sollte noch „schlimmer“ kommen. Nach nur zweijähriger Bezirksligazugehörigkeit stieg man in die Kreisliga A ab. Dort ging man zwar mit einer jungen und engagierten Mannschaft an den Start, doch schaffte man den Klassenerhalt auch hier nur durch die Reaktivierung einiger verdienter Spieler.
Zur Saison 2002/2003 machte man dann wieder von sich reden, es gelang gemeinsam mit dem damaligen Trainer 23 neue Spieler nach Neuenburg zu holen. Auch eine zweite Mannschaft nahm wieder am Spielbetrieb teil. Allerdings konnte die Mannschaft nie das in Ihr steckende Potential abrufen. Ebenso bestätigte sich die Redewendung „Quantität ist nicht gleich Qualität“, auch fehlte vielen Spielern die Vereinsidentifikation. Zur Winterpause trennte man sich vom damaligen Trainer und verpflichtete mit Gerd Grozinger ein Neuenburger Urgestein als Trainer. Doch selbst er konnte auch mit enormem Aufwand das Ruder nicht mehr „rumreissen“. So musste der Gang in die Kreisliga B angetreten werden.
Noch mehr Spieler als in der Saison zuvor gekommen waren, verliessen den Verein. So konnte der FC Neuenburg erneut keine 2. Mannschaft für den Spielbetrieb melden. Im ersten Training zur Saison 2003/2004 waren gerade mal 7 Spieler anwesend. Nur durch den grossen Einsatz von Trainer Grozinger und Spielausschuss Martin Dischinger und Thomas Schäfer gelang es überhaupt eine Mannschaft für den Spielbetrieb zu stellen.
Die Ziele im Neuenburger Fussball mussten somit neu gesetzt und relativiert werden. Vorbei die Zeiten, in denen manche vom Aufstieg in die Verbandsliga träumten.
Vorrangiges Ziel war und ist es, dass beim FC Neuenburg eine Mannschaf spielt, die aus Neuenburgern besteht. Eine Mannschaft die sich mit dem Verein identifiziert und auch mehr für den Verein tut, als „nur“ Sonntags auf dem Platz zu stehen. Dies ist mittlerweile gelungen.
1. Mannschaft Saison 2004/2005: stehend v.l.n.r.: Betreuer Fabian Bourdeaux, Christian Burzan, Jörg Lindemer, Patrick Konrad, Nico Koch, Marc Dischinger, Daniel Schuy, Sascha Wallburg, Trainer Gerd Grozinger
knieend v.l.n.r.: Dennis Thieke,Björn Lehmann, Andreas Thomann, Manuel Jost, Patric Strub, Sür Göksel
2005 – 2015 – Rückkehr in die Bezirksliga
Nachdem das
erste Ziel, eine gefestigte und homogene Mannschaft zu haben erreicht wurde, standen
zur neuen Saison 2005/2006 wieder einmal die sportlichen Ziele an der Reihe.
Die Mannschaft 2005/2006
Obere Reihe von links nach rechts:
Patrick Dösserich, Jörg Lindemer, Sven Lindemer, Christian Burzan, Patric
Strub.Mittlere Reihe von links nach rechts:Fabian Bordeaux (Betreuer),
Björn Lehmann, Sascha Wallburg, Mario Sanna, Marc Dischinger, Patrick Konrad,
Daniel Schuy, Nico Koch, Thomas Wachenheim (Trainer)Vordere Reihe von links
nach Rechts:Raphael Merkel, Andreas Thomann, Nico Kundel, Manuel Jost,
Raphael Saurer,Ademi Xhevdet.Es fehlen: Daniel Piccone, Anton Jabs, Nico
Jehmlich, David Schwald, Gürkan Üzek, Göksel Sür
Von Jahr zu Jahr verbessert zeigte sich die Mannschaft unter der Führung von Thomas Wachenheim. Auch konnte wieder eine 2. Mannschaft zum Spielbetrieb gemeldet werden Dafür verantwortlich ist insbesondere die ausgezeichnete Arbeit der Jugendabteilung unter Leitung von Horst Nagel. Nachdem man bereits in der Saison 2006/2007 nah am Wiederaufstieg dran war und in der Relegation scheiterte, gelang es ein Jahr später – wiederum in der Relegation, da man aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Meisterschaft verpasste –den Wiederaufstieg in die Kreisliga A perfekt zu machen. Nach einer schwierigen ersten Saison ist man dort mittlerweile zu einer festen Größe geworden und wird sicher in naher Zukunft nach höherem Streben.
Aufsteigerelf 2008
Obere Reihe von links nach rechts:
Spielausschuss Thomas Schäfer, Fabrice Miesch, Christian Grumber, Slawa
Friesen, Alexander Somik, Christian Haug, Daniel Geiger, Stefan Richter,
Kapitän Sascha Wallburg, Vorstand Rainer Vischer, Co-Trainer Martin Doll,
Betreuen Nino Piccone
Stehend in der Mitte: Stephan Dischinger, Raphael Saurer
Vordere Reihe von links nach Rechts: Nico Koch, Lars Nagel, Maik Vonthron, Andre Koch, Tim Lais, Daniel Schuy, Patric Strub, Spielertrainer Thomas Wachenheim, Tim Wachenheim
2011/2012 – der langersehnte Wiederaufstieg in die Bezirksliga
Im Jahre 2011 konnte dann mit einer weiterhin ausschliesslich mit Eigengewächsen bestückten Mannschaft der nächste sportliche Schritt vollzogen werden und der Wiederaufstieg in die Bezirksliga vollzogen werden. Als souveräner Meister stieg man am Ende der Saison verdient in die Bezirksliga auf. Zu dieser Zeit profitierten die Aktivenmannschaften von der herrvoragenden Jugendarbeit des langjährigen Jugendleiters Horst Nagel, der gleichzeitig als A-Jugendtrainer viele Talente „nach oben“ in die Aktiven begleitete.
Die Meisterschaft und der Wiederaufstieg wurde gebührend bei einer Meistergala im Stadthaus gefeiert, bei der, anlässlich des 25-jährigen Jubiläum des Aufstieges in die Landesliga, auch die Meistermannschaft aus 1986 anwesend war. Gleichzeitg feierte auch die 2. Mannschaft zum wiederholten Male eine Meisterschaft
Stehend: Präsident Martin Träris, Betreuer Mortiz Koch und Andre Klingele, Sven Strauch, Hannes Selz, Jojo Mees, Murat Bekrek, Gürkan Karacocuk, David Geus, Alex Strazinski, Daniel Briegel, Freddy Wettlin, Trainer Thomas Wachenheim
Sitzend: Fahri Kavakli, Vorsitzender Jörg
Lindemer, Christian Grumber, Stephan Dischinger, Julian Imhof, Daniel Ernst,
Vorsitzender Patric Strub
Frauenfussball beim FC Neuenburg
In diesem Zeitraum wurde auch der Frauenfussball beim FC Neuenburg etabliert. Triebfeder des Frauenfussballs in Neuenburg waren Guido und Karin Lemke. Die Frauenmannschaft war sehr erfolgreich und konnte zwei Meisterschaften feiern und dann später als SG mit den Sportfreunden Schliengen gar den Aufstieg in die Landesliga und den Bezirkspokalsieg.
Hinten Melanie Selz, Sandra Lemke, Lena Schneider, Jasmin Welker, Aline Wagner, Kiara Mertinatsch
Mitte: Herr und Frau Reger (Gartenbaubetrieb), Maria Nguyen, Helen Grundler, Tamara Thiel, Katja Wynarski, Carolin Maier, Betreuerteam Bernd Lais, Andreas Vogt
Sitzend:
Trainer Guido Lemke, Magdalena Lais, Anne Sommerhalter, Klara Burger, Katharina
Lais, Banu Demikersen, Janina Schäfer, Laura Kaufmann, Trainer Martin Klucker
2012 – 2018 – Kunstrasen, Ende einer Ära, Umbruch, Abstieg, viel Charakter und Wiederaufstieg
Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga und mit ganz viel Euphorie im Rücken erreichte unsere Mannschaft schnell den Status des Geheimfavoriten und verpasste am Ende nur knapp den Relegationsplatz zur Aufstiegsrunde zur Landesliga. Ein weiteres Highlight war das Bezirkspokalfinale bei dem die junge Mannschaft vor fast 3000 Zuschauern spielen durfte, am Ende aber in der Verlängerung mit 2:4 gegen den PTSV Jahn Freiburg verlor.
Eine wichtige Veränderung fand zu dieser Zeit auch im Rheinwaldstadion statt. Die Stadt Neuenburg erweiterte das Gelände durch einen Kunstrasen. Nach unzähligen Treffen und Planungsgesprächen unter der Leitung von Martin Träris konnte im Frühjahr 2015 der neue Kunstrasen eingeweiht werden. Der FCN zeigte dabei einmal mehr seine Geschlossenheit und leistete über 2500 Arbeitsstunden um den Kunstrasenplatz möglich zu machen.
Zum Ende der Saison 2014/2015 endete auch die zehnjährige Erfolgsgeschichte mit Trainer Thomas Wachenheim. Mittlerweile hatte sich auch das Gesicht der Mannschaft verändert und Leistungsträger wie Stephan Dischinger, Frederik Wettlin, Alexander Strazinski und Daniel Briegel haben den Verein zu Verbandsligamannschaften verlassen oder gar aufgehört Fussball zu spielen. Im Jahr nach dem Umbruch ging man mit grosser Hoffnung und viel Ambition in die Saison, war jedoch von Anfang an nicht vom Glück verfolgt und musste am Ende, den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten. Die Mannschaft zeigte allerdings einen aussergewöhnlichen Charakter und blieb trotz allem zusammen und wollte den Betriebsunfall Abstieg korrigieren. Was dann, erneut eindrucksvoll gelang. Unter Trainer Stefan Bach spielte die Mannschaft eine souveräne Runde und überzeugte durch ihr Kollektiv. Am Ende hatte man die beste Abwehr und Sturm und in Julian Imhof den von den Trainern der Staffel gewählte beste Spieler der Saison in seinen Reihen. Auch die zweite Mannschaft konnte erneut eine Meisterschaft feiern
1. Mannschaft 1961
Wenn,bitte Name „Streichhan“(3. h ist zuviel) abändern.
Hallo Herr Streichhan,
vielen Dank für die Information.
Da ist uns wohl ein Fehler unterlaufen.
Ich habe den Namen jetzt verbessert.
Paul Richter