Liebe Fußballfreunde und Neuenburger Bürger*innen, ich wünsche euch, auch im Namen der FCN-Verantwortlichen, ein gutes und vor allem gesundes Jahr 2022. Hoffen wir, dass bis spätestens zum Frühjahr hin der „Virusgegner“ so weit besiegt ist, dass wir uns dann auf die „Fußballgegner“ konzentrieren können.
Sportlich gesehen ist es beim FCN, wie auch im gesamten Amateursportbereich, zu Beginn des neuen Jahres noch ruhig. Die Rückrunde startet für alle Neuenburger Mannschaften im März, d.h. es bleiben noch gute sieben Wochen Zeit für eine gezielte Vorbereitung. Trotzdem sollte man sich nicht mehr allzu lange ausruhen, denn die Ziele des Vereins sind bekanntlich hochgesteckt. Ich kann aber alle erwartungsfrohen Fans beruhigen, ich habe schon einige der Neuenburger Fußballer beim „Jogginglauf“ gesehen!
Mein „Fitnesslauf“ beschränkte sich über die Feiertage hauptsächlich vom Wohnzimmer in den Keller, wo die Unterlagen der nun 102-jährigen FCN-Geschichte aufbewahrt sind. Nach der Übernahme weiterer Dokumente vom ehemaligen FCN-Chronisten Gunther Dettling hatte ich euch ja versprochen, interessante Details hier zu präsentieren.
Ein sehr großes Ereignis beim FCN war die Eröffnungs- und Einweihungsfeier des im Jahre 1957 fertiggestellten Fußballplatzes am „Altrhein“ (heute Wuhrlochpark). Die gesamte Bürgerschaft von Neuenburg war auf den Beinen und feierte mit dem Verein ein großes Fußballwochenende mit zahlreichen Spielen und Festlichkeiten. Eine jetzt erstmals in Gunthers Dokumenten entdeckte „Festschrift“, in der sich sämtliche Neuenburger Gewerbetreibende ab einem Mindestbetrag von 6,00 DM (Deutsche Mark) mit Adresse und Branche vorstellen konnten, zeigt das umfangreiche Festprogramm sowie die Begrüßungs- und Dankesworte der Herren Bürgermeister Rudolf Raeck und FCN-Vorstand Rudi Weber. Hier ein kleiner Auszug der Worte des Bürgermeisters: „Es ist unser Wunsch, dass diese Stätte zur Körpererziehung und Ertüchtigung zum Wohle von Volk und Vaterland beitragen möge…“!
Ein Höhepunkt war der Festzug mit Start beim Bahnhofshotel (heute Neuenburger Hof) zum neuen Sportplatzgelände. Dazu steht als Programmpunkt in der Festschrift: „Nach dem Hauptgottesdienst – Abmarsch sämtlicher Neuenburger Vereine zur feierlichen Gedenksteinenthüllung und der Sportplatzübergabe“ (Anm.: Gedenkstein für alle verstorbenen Fußballer, steht im heutigen Fußballstadion links vom Eingang). Ich glaube man kann den Niederschriften gut entnehmen, welche Werte damals in der Gesellschaft im Vordergrund standen!
Zum Glück für die Vereinschronik hat mir Conny Anlicker vor einiger Zeit ein großartiges Fotoalbum ihres Vaters Walter Baumann zur Verfügung gestellt, in dem zahlreiche Fotos des Festzuges und der Einweihungsfeier enthalten sind. Auch die zu den Eröffnungsspielen antretenden Mannschaften und die zahlreich anwesenden Zuschauer sind auf einigen Fotos festgehalten. Ein echter „Vereinsschatz“! Und wie es der Zufall will, hat mir vor ein paar Tagen Marga Weber, Frau und Witwe des damaligen Vereinsvorstandes Rudi Weber, ebenfalls einige Bilder zu diesem Ereignis übergeben. Danke, liebe Marga!
Jetzt brauche ich eure Mithilfe. Es ist immer schön, wenn man zu Fotos die Namen der Protagonisten oder Spieler dazuschreiben kann. Von den Neuenburger Mannschaften habe ich, soweit bekannt und erkannt, die Namen der Spieler hinzugefügt. Unsere Nachfahren wollen ja in 50 Jahren wissen, wer früher so alles gekickt hat! Folgendes Bild zeigt die 1. Mannschaft des FCN vor ihrem Spiel am 04.08.1957 (nach dem Festzug) gegen die 1b.Mannschaft des Freiburger FC (Ergebnis 3:5). Von den elf Spielern fehlt mir ein Name!
Die Spielernamen von links sind: Hans Geiger, „Yus“ Streichhan, Ludwig Anglhuber, Willi Zimmermann, Fritz Mayer, Hermann Wehrle, Rudi Szepaniak, Eugen Kappeler, Gerhard Schüttauf (komplett verdeckt, jedoch auf einem anderem Bild erkennbar), der nächste Spielername fehlt, dann Kurt Hüttlin.
Wer kann mir den Namen des leicht verdeckten Spielers, mit den blonden, lockigen Haaren, links von Kurt Hüttlin, schräg hinter dem Mitglied des Radfahrvereins, mitteilen? Wenn ihn jemand der „älteren“ Neuenburger Generation erkennt, bitte mich unbedingt anrufen (Tel. 07631/73176 oder 0160/96852436). Vielen herzlichen Dank.
Jetzt noch zum Festzug. Aufgrund des Programmpunktes in der Festschrift ist bekannt, dass er vor dem Bahnhofhotel gestartet wurde. Wie einige Fotos belegen, führte der Zug vorbei am Haus von Rudi Weber in der Müllheimer Straße (steht heute noch) und durch die Schlüsselstraße (kann man heute kaum noch erkennen). Vermutlich ging es dann in die Breisacher Straße bis zum „Saurain“ und dann ins Tiefgestade runter (heute Mühleköpfele), in Richtung des „Altrheins“. Auf einem von Marga Weber erhaltenen Foto läuft der Zug auf einer Straße (Weg) an einem kleineren Gebäude vorbei.
Wer erinnert sich bzw. wer kann erkennen, um welche Straße bzw. welches Gebäude es sich handelt? Ich vermute, es müsste die heutige Jahnstraße oder Ensisheimer Straße in Richtung Wuhrlochpark sein, bin mir aber nicht sicher. Auch hierzu würde es mich sehr freuen, einen klärenden Anruf oder Hinweis zu bekommen.
Da die Bilder in der Stadtzeitung sehr klein sind, auf der Webseite der Stadt Neuenburg (www.neuenburg.de, Rubrik Stadtzeitung) oder des FC Neuenburg (www.fcneuenburg.com) können sie vergrößert werden. Auf der Webseite des FCN habe ich zudem noch weitere Bilder des Festzuges und der Feierlichkeiten eingestellt. Schaut sie euch an, es ist wirklich sehr interessant und eure Kinder/Enkel werden euch dabei behilflich sein.
So das wars für den Anfang. Bis demnächst an dieser Stelle. Es grüßt, Otmar Pfister.