Liebe Fußballfreunde und Neuenburger Bürger*innen, zuerst einmal will ich mich für die vielen Rückmeldungen zu meinen letzten beiden Berichten bedanken. Es freut mich sehr, dass sich viele Neuenburger Familien mit der Geschichte des Fußballclubs verbunden fühlen und ihre Erinnerungen mit uns teilen.
Der Verlauf des Festzuges am Sonntag, den 04.08.1957 (nach dem Hauptgottesdienst!), hat sich mit eurer Mithilfe nun geklärt. Gerne will ich alle Interessierten „gedanklich“ auf die Wegstrecke mitnehmen.
Angeführt von der Neuenburger Stadtmusik setzte sich der mehrere 100-Meter lange Festzug beim Bahnhofshotel (heute Neuenburger Hof) in Bewegung. Von der Bahnhofsstraße bog man links ab in die Müllheimer Straße. Am ersten Haus auf der rechten Straßenseite, dem Wohn- und Geschäftshaus (damals Blechnerei Adam Weber) vom 1. Vorstand Rudi Weber (seine Frau Marga wohnt heute noch dort), hatten FCN-Vereinsmitglieder zum Dank für seinen großen Einsatz beim Sportplatzbau einen Festschmuck angebracht. Im Gleichschritt marschierten nach der Stadtmusik die Jugendspieler und die Spieler der 1. und 2. Mannschaft am Haus des Vorstandes und am Gebäude der Spar- und Darlehenskasse (heute Friseursalon Schnipp Schnapp) vorbei.
Ihnen folgte der Handharmonikaverein, der Radsportverein und der Turnverein. Mit dabei war der damalige „Turnvater“ Konstantin Schäfer, der im Jahr 1969 zum Ehrenbürger der Stadt Neuenburg ernannt wurde.
Weiter ging es in der Müllheimer Straße in Richtung Schlüsselstraße. Das im letzten Bericht gesuchte Haus auf dem Foto (Zeitungsausschnitt) ist das ehemalige Wohnhaus von Otto Boll und steht heute noch (etwas umgebaut) neben dem Geschäft Kößler Raum und Design. Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite war die Wirtschaft „Zur Eintracht“, welche damals das Vereinslokal des FCN war. Welcher ältere Neuenburger erinnert sich nicht gerne an den täglich voll besetzten „Stammtisch“ in der „Eintracht“, wo lebhaft und lautstark bei viel Bier (deshalb auch der Name „Bierhues“) über Fußball und Gemeindepolitik diskutiert wurde. Wer allerdings etwas essen wollte, musste manchmal von der Wirtin Olga Boll hören, „s‘gitt nit me, gehn heim ge esse“! Auch dieses Gebäude steht heute noch, wurde allerdings zu einem Geschäftshaus (ImmoConcept-Michaux) umfunktioniert.
Danach beginnt die Schlüsselstraße (sieht heute etwas anders aus), durch die der Festzug bis zum Gasthaus „Krone“ marschierte. Allerdings bog der Zug dann nicht, wie ich vermutete, in die heutige Breisacher Straße (damals noch die Hauptstraße) ein, sondern ging den „Kronenrain“ hinunter. Unterhalb der „Riese“, da, wo derzeit das Stadt-Parkhaus gebaut wird, führte ein Weg zum Festplatz am Wuhrloch. Die Bundesstraße 378 (Autobahnzubringer) gab es damals noch nicht. Das im vorletzten Bericht gesuchte Gebäude, an dem der Festzug vorbeimarschierte, ist das heutige, in der Zwischenzeit vergrößerte, Vereinsheim des Radsportvereins. Weiter ging es über den Festplatz, unter den Kastanienbäumen hindurch (stehen z.T. heute noch), vorbei an der „Altrheinhalle“, die als Turnhalle, Festhalle und viele Jahre als Notkirche für die Neuenburger Bevölkerung schon einiges mitgemacht hat. Zum Schluss ging es über die heutige Colmarer Straße am neu gebauten Vereinsheim vorbei (diente nach dem Umzug ins Rheinwaldstadion bis zum Abriss noch einige Jahre als Jugendzentrum) auf das Sportplatzgelände. Dort angekommen, nahmen alle Teilnehmer des Festzugs und eine große Anzahl Neuenburger Bürger*innen an der Einweihungsfeier teil.
Was war das für ein großes Ereignis für den FCN und auch für die Stadt Neuenburg. Nachfolgend seht ihr eine Fotoserie des Festzuges. Viel Spaß dabei!
Ich hoffe, die/der eine oder andere Teilnehmer/in des Festzuges kann sich auf den Fotos erkennen. Es ist doch eine schöne Erinnerung, die immerhin schon 65 Jahre her ist!
So, jetzt schauen wir nach vorne. Hier ein wichtiger Aufruf der FCN-Vorstandschaft: Trainer für die A-Junioren-Mannschaft gesucht!
Für die neu zusammengestellte A-Junioren-Mannschaft wird ein engagierter und qualifizierter Fußballtrainer gesucht, der die vielen talentierten Nachwuchsfußballer des FCN fußballerisch weiter ausbilden und mittelfristig für den Aktivenbereich vorbereiten kann. Dem neuen Trainer ist für diese sehr wichtige Aufgabe innerhalb des Vereins eine große Unterstützung der Jugendabteilung sowie der Vorstandschaft garantiert. Also, wer Interesse hat, bitte melden bei Jugendleiter Bernd Lais oder bei Vorstandsmitglied Raphael Saurer. Auch ein ehrenamtlicher Mitarbeiter für die Verwaltung des Passwesens wird benötigt. Wer kann und mag Verwaltung? Bitte melden!
Ihr seht, beim FCN gibt es viel zu tun, packen wir’s an! Danke und Grüße, Otmar Pfister.
PS: Ich habe mir gerade vorgestellt, wenn das Parkhaus am Rheintor fertiggestellt ist, braucht man beim nächsten Festzug nicht mehr den Kronenrain runterlaufen. Dann kann man vom neuen Münsterplatz über die Zähringerbrücke zum Bertholdsturm laufen und da mit dem Aufzug nach unten auf den Weg zum Wuhrlochpark fahren. Hat doch auch was, oder nicht!?