5. Standort – 1986-2020ff. Hallo liebe Neuenburger Bürger*innen, ich bin sicher ihr alle kennt das Neuenburger Rheinwaldstadion. Wenn nicht kann ich allen nur empfehlen, sich bei einem der nächsten Heimspiele des FCN diese großartige Sportstätte anzuschauen. Nebenbei, die Neuenburger Fußballer sind derzeit sehr erfolgreich, d.h. ein Zuschauen lohnt sich auf jeden Fall.
Wenn wir zurückblicken, wie schwierig das Fußballspielen in Neuenburg begonnen hat, kann man kaum glauben, was in 100 Jahren entstanden ist. Sämtliche Vereinsvorstände und Mitglieder haben sich zusammen mit den jeweiligen Bürgermeistern und Stadträten zu jeder Zeit für die Weiterentwicklung der Fußballstandorte eingesetzt. Wenn man nun das Rheinwaldstadion betrachtet, muss man in diesem Zusammenhang zwei Personen besonders herausheben. Es sind dies die Herren Bürgermeister Max Schweinlin (Stadtoberhaupt von 1965-1991) und Hans-Jörg Müller, Vorsitzender des FCN von 1974-1988 (beide bereits verstorben). Ihnen zu Ehren könnte das heutige Rheinwaldstadion auch Max-Schweinlin-Stadion oder HJ-Müller-Stadion heißen, beide hätten es für Ihren großen Einsatz verdient (immerhin gibt es in Neuenburg die Max-Schweinlin-Straße).
Gemeinsam mit ihren Mitstreitern haben sie die Idee eines Sport- und Freizeitzentrums westlich der Rheinwaldstraße bereits Mitte der 1970iger Jahre geplant und in Angriff genommen. Natürlich war es für Stadt und Verein ein finanzielles Großprojekt und es konnte nur verwirklicht werden, da die Fußballer und Mitglieder des FCN tatkräftig Hand anlegten. Der Startschuss fiel im Frühjahr 1975! Auf nachfolgendem Zeitungsausschnitt sieht man die ersten Arbeiten im verwilderten Rheinwald. Unter den ersten Helfern kann ich links Hartmut Kraus und rechts Wolfgang Thiel erkennen.
In unzähligen Stunden wurde ein 2 ha großes Waldstück abgeholzt und für die weiteren Erdarbeiten freigelegt. Als erstes musste ein Trainingsplatz hergestellt werden, damit der Fußballplatz am Wuhrloch noch einige Jahre für den Spielbetrieb genutzt werden konnte. Hans-Jörg Müller stellte dem Verein von seinem Bauunternehmen Fahrzeuge, Maschinen und Geräte zur Verfügung, damit die Kosten überschaubar blieben. Stadtrat Wolfgang Marquardt stellte sich als Planer und Bauleiter ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung. Es dauerte dennoch bis 1978, bis der Trainingsplatz, bedeckt mit vulkanischer, ölhaltiger Schlacke (die bei Hitze steinhart und bei Nässe wasserundurchlässig war), fertiggestellt wurde. Sodann fuhren sämtliche Spieler von klein bis groß zu ihren Trainingseinheiten auf den neuen „Hartplatz“ und trugen so manche Schürfwunden davon. Bei Regenwetter mussten in den folgenden Jahren auch die Punktspiele auf den Hartplatz verlegt werden, da der Rasenplatz am Wuhrloch als unzumutbar für eine Landesliga-Mannschaft war (Zitat Trainer Heinz Sartor).
Wie so ein Spiel dann aussah, sieht man an obigem „Beweisfoto“. Das glaubt sonst heute keiner mehr!
Wie ging es mit dem Stadionbau weiter!? Bürgermeister Schweinlin gab in der Generalversammlung des FCN im Juli 1978 einen Ausblick auf den Stand der Arbeiten zum Ausbau des Sport- und Freizeitzentrums. Im Haushalt seien 550.000 DM für die Erschließung des Sportgeländes ausgewiesen. Nach dem Abschluss der Arbeiten zur Ent- und Versorgung des Geländes könne der Bau eines Rasenplatzes anvisiert werden. Zum Bau eines neuen Clubheimes werde auch die Stadt ihren Beitrag leisten. In der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt stehe der Sportstättenbau an erster Stelle der Prioritätenliste. Zitat: Dazu fühle sich der Gemeinderat in Neuenburg als einer Hochburg des Fußballsports dem FCN verpflichtet.
So war der Plan. Bis zum ersten Punktspiel auf dem neuen Rasenplatz im Rheinwaldstadion dauerte es aber bis 1986. Viele Hindernisse taten sich auf, sei es finanzieller oder infrastruktureller Art. Wieder war es Hans-Jörg Müller, der sich selbstlos für den Weiterbau und die Fertigstellung des Rasenplatzes und des Clubheims einsetzte. Wie die Geschichte weiterging sehen Sie im Teil 4-2.
Infos zu den Bildern bitte wie immer an Tel. 0160/96852436, Mail: otmarpfister@web.de oder kontakt@fcneuenburg.com oder als Kommentar.
Mit sportlichen Grüßen. Otmar Pfister
Trackbacks/Pingbacks