Liebe Fußballfreunde und Neuenburger Bürger*innen, nach dem „großen“ Stadtderby zwischen dem FCN Grißheim (Kreisliga A), gab es in der Kreisliga B zwei weitere Derbys zwischen der 2. Mannschaft des FCN beim SC Zienken (Ergebnis 3:3) und am letzten Samstag im Rheinwaldstadion gegen den FC Steinenstadt (0:1).

Leider konnte ich das Spiel in Zienken nicht persönlich anschauen, doch wie mir zugetragen wurde, war es spannend und die Zuschauer hatten ihr Kommen nicht bereut. Die Tore für den Gastgeber erzielten Nico Vischer, Leben Tesfagaber und Tim Schäfer, für den FCN trafen Adrian Grozinger, Jochen Weber und Robin Schick. Wie immer in Zienken der Fall, ließen Spieler und Zuschauer den Spieltag vor dem Clubheim in angenehmer „familiärer“ Atmosphäre ausklingen. Auch das gehört zum Fußball!

Das Stadtderby gegen Steinenstadt gibt mir die Gelegenheit, die zweite Mannschaft des FCN vorzustellen. Wie in jedem Fußballverein ist die öffentliche Wahrnehmung hauptsächlich auf die erste Mannschaft ausgerichtet. Dabei ist eine zweite Mannschaft für ein erfolgreiches Abschneiden der ersten Mannschaft von enormer Wichtigkeit. Sie dient in erster Linie der fußballerischen Aus- und Weiterbildung von Juniorenspielern, die nach der Jugendzeit nicht gleich den Sprung in die „Erste“ schaffen. Gleichzeitig ist sie ein Auffangbecken für Spieler, die nach Verletzungen eine gewisse Spielpraxis benötigen, oder die aus beruflichen oder privaten Gründen ihr Engagement reduzieren müssen. Ganz wichtig ist allerdings, wenn bei der „Ersten“ ein Mangel an Spielern besteht (sei es durch Urlaub, Hochzeit, Verletzung etc.), können durch diese talentierten jungen und erfahrenen Spieler der „Zweiten“ diese Lücken aufgefüllt werden. Also, ohne eine „Zweite“ geht es nicht!

Das nachfolgende Foto zeigt die zweite Mannschaft des FCN in den gelben Trikots. Was mich besonders gefreut hat, auch die Mannschaft des FC Steinenstadt stellte sich trotz aller sportlichen Rivalität vor Spielbeginn für ein gemeinsames Bild zur Verfügung. Echt großartig, wir sind ja auch „eine“ Stadt!

Spielernamen FC Steinenstadt (blaue Trikots) von links bis zur Mitte: Justin,Schaub, Jan,Gerwig, Finn,Scherrer, Leon,Kollmann, Sven,Gerelt, Maxi,Schmidt, Philipp,Flury, Trainer Markus Petri, Izio,Fontanetta, Marco,Wiesler, Patrick,Kurzbach, Jakob,Bartl, Furkan,Özdemir. Spielernamen FC Neuenburg 2, von rechts bis zur Mitte: Lukas Ernst, Adrian Grozinger, Simon Schwald, Fabian Grabner, Alperen Gök, Robin Schick, Henri Holzreiter, Umut Otyakmazoglu, Sezer Bozoglan, Michael Sillmann, Simon Anlicker, Yasin Yildiz, Jochen Weber, Tufan Demirkesen.

Hier noch ein „Solo“-Bild der „Zweiten“.

Das Spiel begann mit Vorteilen für den FCN, einige schön herausgespielte Torchancen wurden allerdings leichtfertig oder unkonzentriert vergeben. Die Abwehr der jungen Steinenstädter Mannschaft, hier findet seit diesem Jahr ein Neuanfang mit vielen Nachwuchsspielern statt, stand sicher und hatte mit Torwart Patrick Kurzbach einen guten Rückhalt. Nach der Halbzeit das gleiche Bild, doch in der 58. Min. nutzte der Gästestürmer Furkan Özdemir nach einem schönen Doppelpass eine der wenigen Chancen zur 1:0 Führung. Es war das Siegtor in diesem Stadtderby, denn obwohl sich die Heimmannschaft noch einige gute Chancen herausspielte, darunter ein Lattenschuss, gab es keine weiteren Treffer mehr. Glückwunsch an den FC Steinenstadt und seine zahlreich erschienen Fans. Nicht unverdient wurden die drei Punkte mit in den Süden der Stadt genommen. Für die „Zweite“ des FCN heißt es, Kopf hoch und die Lehren aus dem Spiel ziehen. Es gibt noch genügend Gelegenheiten, es besser zu machen.

Nun zum Spiel der „Ersten“ in Gündlingen. Nachdem am Samstag noch herrlichstes Fußballwetter herrschte, kannte der Wettergott am Sonntag keine Gnade. Es regnete in Strömen und eigentlich geht man bei diesem Wetter nicht vor die Haustür, geschweige denn auf den Fußballplatz. Trotzdem machten sich zahlreiche „hartgesottene“ Neuenburger Fans auf den Weg nach Gündlingen, um die „Erste“ zu unterstützen. Allerdings hatte sich im Vorfeld herumgesprochen, dass 12 Kaderspieler aus zuvor genannten Gründen nicht mitspielen konnten. Man fragte sich, können diese Ausfälle kompensiert werden (jetzt waren Spieler aus der „Zweiten“ gefragt) und liegt unserer Mannschaft das nasskalte „Fritz Walter-Wetter“?

Ein Teil des Neuenburger Anhangs vor dem Spiel

Keine leichte Aufgabe für Trainer Ilir Dabiqaj. Doch er schaffte es, den Umständen entsprechend ein starkes Team zusammenzustellen und den Spielern vor Spielbeginn die richtige Spieltaktik mitzugeben. Mit der Einstellung „jetzt erst recht“ kam eine hochmotivierte FCN-Mannschaft aus den Kabinen und zeigte von der ersten Minute an eine spielerisch wie kämpferisch hervorragende Leistung. In der Defensive sehr stabil, im Mittelfeld gute Ballkontrolle und sicheres Abspiel, im Sturm viele Vorstöße über außen, die Gündlinger wussten nicht wie ihnen geschieht. Auch der Neuenburger Anhang traute seinen Augen nicht, so ein gutes Spiel hatte man in dieser Saison noch nicht gesehen. Einzig die Tore fehlten. Trotz zahlreicher guter Chancen dauerte es bis zur 30. Min., ehe Noel Timmermann nach einem Eckball mit einem Abstaubertor die Führung für unsere Mannschaft erzielten konnte. Was für ein Jubel unter Spieler und Fans. Nun war der Funke endgültig übergesprungen, der FCN zeigte sich auf und neben dem Spielfeld als eine großartige Einheit. Echt Klasse!

Mit Applaus wurde die Mannschaft in die Halbzeitpause begleitet und alle Fans hofften, dass es in der zweiten Halbzeit keinen Leistungseinbruch geben wird. Doch diese Zweifel waren diesmal unbegründet. Hochkonzentriert kamen unsere Kicker aus der Kabine und erspielten sich Torchance um Torchance. Endlich, in der 58. Min. köpfte Sulayman Ndoye nach einer schönen Flanke von Gianluca Müller zum vorentscheidenden 2:0 für den FCN ein. Erleichterung unter den Fans. Und es wurde noch besser! Das dritte Tor erzielte mit seinem zweiten Treffer der offensivstarke Linksverteidiger Noel Timmermann und mit dem 4:0 krönte Julian Imhof seine hervorragende spielerische Leistung. Kurz vor Spielende erzielte der eingewechselte Simon Anlicker mit einem schönen Schlenzer ins linke Toreck den 5:0 Endstand.

Was für ein tolles Spiel unserer Mannschaft. Unter großem Beifall verließ das Team erschöpft, aber gut gelaunt, den nun etwas „umgepflügten“ Rasenplatz.

Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der man keinen einzelnen Spieler hervorheben kann, es spielten alle sehr gut. Trotzdem möchte ich Freddy Wettlin erwähnen, der sich trotz einer hartnäckigen Fersenverletzung in den Dienst der Mannschaft stellte und als Führungsspieler das Team zum Sieg führte.

Spieler und Fans nach dem Spiel in Feierlaune

Gratulation an die Mannschaft, wir sehen uns am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Mitfavorit Waltershofen. opf