Als am letzten April-Sonntag die zuvor im Wuhrlochpark entdeckte Weltkriegsbombe entschärft und abgefahren wurde, ist mir, ehemaliger Fußballspieler beim FC Neuenburg, einiges klar geworden.

Zur Erklärung, genau an der Fundstelle im Wuhrlochpark befand sich der 1957 eingeweihte Fußballplatz des FC Neuenburg. Dieser wurde von den damaligen Fußballern und Vereinsmitgliedern in aufwendiger Eigenarbeit hergestellt. 15.000 m³ Auffüllmaterial und unzählige Arbeitsstunden in den Jahren 1953-57 waren notwendig, um aus diesem (Zitat) „unwirtlichen Terrain“ an der nördlichen Seite des an dieser Stelle befindlichen Altrheins (heute das Wuhrloch) eine für damalige Zeiten hervorragende Sportstätte zu schaffen.

Mit einem großen Festbankett und Sportwochenende wurde die Sportanlage, auch mit dem Segen des ehemaligen sportbegeisterten Stadtpfarrers Wasmer, der übrigens seinen Stammplatz bei Heimspielen ziemlich genau in der Nähe der Fundstelle hatte, in Betrieb genommen. 

Der FC Neuenburg, seit 1950 in der damaligen II. Amateurliga spielend, war danach in Heimspielen kaum zu bezwingen. Sei es, dass unser erfolgreichster Bomber und Torjäger Erwin Kappeler oder Libero Jus Streichhahn, mit einem Bombenfreistoß die Gegner zermürbten und damit unter den Zuschauern eine Bombenstimmung hervorriefen.

Wenn wunderts, wenn man fast 30 Jahre auf einer im Untergrund schlummernden Bombe Fußball spielte.

Die Frage stellt sich heute, wurde die Bombe beim Bau des Platzes übersehen oder hat man sie absichtlich an der Stelle liegen lassen? Wer weiß!

In sportlicher Erinnerung und mit etwas Humor in der Corona-Zeit. Otmar Pfister